Baum-Steckbrief: Roteiche

22/01/2024

Achten Sie in den nächsten Monaten auf unsere Baum-Steckbriefe! In unserem vierten Teil der Serie widmen wir uns der Roteiche.

Die Roteiche ist im östlichen Nordamerika beheimatet, kommt aber auf dem ganzen Kontinent vor und ist dort eine der bedeutendsten Laubbaumarten. Heute wird sie auch in vielen Gegenden Europas forstwirtschaftlich genutzt. Unter den richtigen Bedingungen kann sie bis zu 500 Jahre alt werden – allerdings wird sie das nur selten, da sie viel Platz braucht, um sich auszubreiten.

In den wärmeren Monaten ist sie grün, im Herbst aber färbt sich das Laub rot.

Lateinische/Gartenbauliche Bezeichnung: Quercus rubra
Größe: 23 Meter hoch, 8 Meter (Kronen-Durchmesser) und 1 bis 2 Meter Stammdurchmesser
Typ: Laubholz
Sonnenexposition: Volle bis partielle Sonne
Bodentyp: Sandiger, gut durchlässiger Boden, aber etwas trockenheitstolerant
pH-Wert des Bodens: verträgt mäßig saure Standorte
Heimisch in: Nordamerika

Die Roteiche gedeiht in Klimazonen mit einer jährlichen Niederschlagsmenge zwischen 760 und 2.030 mm. Sie verträgt kalte Temperaturen von -14°C, fühlt sich aber bei Durchschnittstemperaturen von 4-16°C wohl. Sie bevorzugt tiefgründige, sandige Lehmböden und mag keine nassen bis sehr frischen Böden. Sie ist wenig kalkverträglich, aber basenreiche Böden sind gut für ihren Anbau. Die Roteiche verträgt keine Staunässe oder lang anhaltende Überschwemmungen.

Das Eichenblatt ist unverwechselbar:

Sie ist sehr konkurrenzfähig mit den einheimischen europäischen Baumarten; mit zunehmendem Alter nimmt jedoch die Wuchsleistung im Vergleich zu den einheimischen Arten ab. Sie wächst gut in Mischungen mit Rotbuche, Winterlinde, Hainbuche, Fichte und Douglasie.

Vermehrung

Die Roteiche bringt unterschiedliche Blüten hervor. Eichkätzchen, schlanke, zylindrische Blütenbüschel (siehe Bild unten), die von den Blättern herabhängen, sind männlich. Die weiblichen Blüten sind winzig und können entweder gruppiert in einem Bündel oder einzeln stehen.

Die Roteiche beginnt erst ab einem Alter von 50 Jahren richtig zu fruchten. Sie fruchtet nicht jedes Jahr, sondern in der Regel in Abständen von 2 bis 5 Jahren. Wenn der Waldbestand dicht ist, sterben viele Samen ab, da sie zum Keimen viel Sonnenlicht benötigen.

Aufgrund der Größe und Form der Eichensamen, auch Eicheln genannt, lassen sie sich in Baumschulen leicht künstlich vermehren. Das macht sie als Setzlinge bei Aufforstungsmaßnahmen in Europa beliebt. Sie passen sich recht gut an das Klima in Deutschland an, vor allem in Gebirgsregionen, wo der Boden eine bessere Drainage aufweist.

Anbau in Deutschland/Holzverwendung

Wegen ihrer wechselnden Farben ist sie eine beliebte Pflanze in der Stadtplanung. Ihre Größe ist jedoch problematisch, denn ihre Wurzeln können Straßen und Wege beeinträchtigen. Sie gedeiht in Mischwäldern, da dort mehr Platz für ihre Wurzeln und ihr Blätterdach vorhanden ist.

Die Roteiche ist ein beliebteste Laubholz in den Vereinigten Staaten und zunehmend auch in Europa. Besonders für den Schrank- und Möbelbau wird ihr Holz häufig verwendet. Auch als Fußbodenmaterial wird das Holz der Roteiche eingesetzt.

Die Eichel mit ihrem Hütchen ist ein beliebtes Kunstmotiv, das oft in Märchen und Kindergeschichten vorkommt.

Schwachpunkte der Roteiche in Deutschland

Die Roteiche ist nicht anfällig für den Europäischen Fichtenborkenkäfer, weist aber eine geringe Insektenresistenz auf. Die Holz der Roteiche ist nicht so widerstandsfähig gegen Fäulnis und Verrottung wie etwa die Amerikanische Weiß-Eiche.

  • Pilze (Eichenwelke)
  • Borkenkäfer
  • Wurzelanhaftungen
  • Armillariella mellea
  • Wundparasit Stereum rugosum
  • Bulgaria polymorpha
  • Pezicula cinnamonea
  • Wurzelfäule (Gymnopus fusipes)

Weitere Infos finden Sie unter Waldwissen.

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