Baum-Steckbrief: Rotbuche

09/10/2023

Achten Sie in den nächsten Monaten auf unsere Baum-Steckbriefe! Diesmal befassen wir uns in unserem zweiten Teil der Serie mit der Rotbuche.

Die Rotbuche ist einer der wichtigsten Laubbäume Europas. Sie hat eine große ökologische Bedeutung, da sie die wichtigste Baumart in den naturnahen Wäldern der Region ist.

Lateinische/Gartenbauliche Bezeichnung: Fagus sylvatica L.
Größe: 30 bis 40 Meter Höhe, 1 bis 1,5 Meter Durchmesser.
Typ: Laubholz
Sonnenexposition: Volle bis teilweise Sonne
Bodentyp: Feuchter, gut durchlässiger Boden, aber etwas trockenheitstolerant.
pH-Wert des Bodens: Sauer bis neutral
Heimisch in: Deutschland

Die Rotbuche ist in Deutschland heimisch. Vor der Ankunft der Römer (um 6 n. Chr.) war Deutschland fast vollständig mit Wäldern bedeckt, von denen zwei Drittel Buchen waren. Heute sind nur noch 15 % der deutschen Wälder mit der Rotbuche bewachsen.

Sie gilt als das am meisten verfügbare und nachhaltigste zertifizierte Laubholz der Welt. Die europäische Buche ist bekannt und geschätzt für ihre Härte, Strapazierfähigkeit, Stärke und ihre hervorragende Biegefähigkeit. Die Rotbuche ist aufgrund ihrer Schönheit mit kleinen, lebhaften, hellgrünen Blättern und ihren markanten schwarzen Ästen und Stämmen auch eine beliebte Wahl für die Fotografie und sogar für Filmaufnahmen.

Die Rotbuche ist recht anpassungsfähig an atlantische bis subkontinentale Klimabedingungen. Eine Studie hat gezeigt, dass sie ihre Produktivität auch bei etwas wärmeren Klimaschwankungen (1-2°C) aufrechterhalten kann, wenn der Feuchtigkeitsgehalt stabil ist. Außerdem ist sie sehr schattentolerant. Sie kann anfällig für Trockenheit sein. Die Rotbuche gedeiht bei einer jährlichen Niederschlagsmenge von über 750 mm.

Dieser Baum ist nicht anfällig für den Europäischen Fichtenborkenkäfer, der die Hauptursache für die Dezimierung der Wälder in Deutschland, Frankreich und anderen Teilen Europas ist.

Sie wächst besser in Mischwäldern zwischen Traubeneiche und Kiefer. Wenn die Rotbuche zwischen Fichte, Lärche, Douglasie, Kiefer und Bergahorn gepflanzt werden soll, bevorzugt sie Böden mit Silikatgestein. Sie ist ein hervorragender Baum für die Anpflanzung in Beständen mit Douglasien: Sie kann die Stabilität und Produktivität der Douglasien erhöhen.

Vermehrung

Die Rotbuche vermehrt sich mit stacheligen Samen. Sämlinge wachsen langsamer als andere Baumarten, können aber lange Zeit überleben. Eine Rotbuche beginnt sich erst nach 50 Jahren zu vermehren und produziert dann nur noch alle fünf bis acht Jahre Samen. Die Samen werden vor allem durch die Bewegung von Tieren verbreitet.

Holzverwendung

Die wirtschaftliche Nutzung der Rotbuche findet in Beständen zwischen 30 und 160 Jahren statt. Die Bestände werden meist dauerwaldartig bewirtschaftet und liefern stetig Nutzholz. Die Rotbuche ist eines der vielseitigsten einheimischen Hölzer in Deutschland. Das fast weiße Holz ist sehr gleichmäßig strukturiert, was es zu einem sehr attraktiven Holz für den Möbelbau macht. Auch zum Dampfbiegen ist das Holz sehr gut geeignet.

Es wird weitaus häufiger für Möbel, Fußböden und Feinholzelemente wie Treppen verwendet als für den normalen Hausbau.

Buchenholz eignet sich für die Herstellung von Papier und Zellstoff ebenso geeignet wie für die Herstellung von Holzwerkstoffen. Es wird auch zur Herstellung von Faserstoffen wie Viskose und diversen Textilfasern aber auch Musikinstrumenten, Spielzeug und sogar Eisenbahnschwellen verwendet.

Während rohe Bucheckern leicht giftig sind, sind sie geröstet, ein köstlicher Snack. Früher wurden die Blätter und Bucheckern für den menschlichen Verzehr zubereitet, heute allerdings werden die Blätter als Viehfutter verwendet.

Schwächepunkte der Rotbuche in Deutschland

Der Baum ist zwar nicht anfällig für den Europäischen Fichtenborkenkäfer, kann aber befallen werden durch:

  • Fomes fomentarioius, Fomitopsis pinicola und Polyporus fungi
  • Rindennekrose
  • Lausbefall
  • Buchenspinner (Cydia fagiglandana)
  • Buchenschildlaus (Cryptococcus fagisuga)
  • Rotkern
  • Dürre
  • Später Frost

Weitere Infos finden Sie unter Waldwissen.

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