Baum-Steckbrief: Douglasie

22/09/2023

In den nächsten Monaten werden wir Informationen über die Baumarten veröffentlichen, die für das Programm Unsere Wälder gestalten – Zukunft schaffen ausgewählt wurden. In unserem ersten Teil dieser Serie widmen wir uns der Douglasie.

Die Douglasie ist ein Nadelholzbaum, der auf dem amerikanischen Festland heimisch ist. Manchmal wird sie auch als „Douglastanne“ oder “Douglaskiefer“ bezeichnet, obwohl sie trotz ihrer nadelartigen Blätter eigentlich keine echte Tanne oder Kiefer ist.

Lateinische/Gartenbauliche Bezeichnung: Pseudotsuga menziesii
Größe: In alten Wäldern kann die Douglasie bis zu 76 Meter hoch werden und einen Durchmesser von 1,5 Meter erreichen.
Typ: Immergrünes Nadelholz
Sonnenexposition: Volle bis teilweise Sonne
Bodentyp: Gut durchlässiger, feuchter Boden
pH-Wert des Bodens: Sauer bis neutral
Heimisch in: Vereinigte Staaten von Amerika, Kanada, Mexiko

Die Douglasie ist die am häufigsten angebaute fremdländische Baumart in Deutschland. Sie ist nicht anfällig für den Europäischen Fichtenborkenkäfer, die Hauptursache für die Dezimierung der Fichtenwälder in Deutschland, Frankreich und anderen Teilen Europas. Sie gedeiht und verträgt sich sehr gut in Mischung mit anderen Baumarten und ist besser an Trockenheit angepasst als die heimische Fichte.

In dichten Waldbeständen beschneiden die Douglasien ihre unteren Äste selbst. Wenn Sie „Tannen“ sehen, die dicht beieinanderstehen und nur kegelförmige Kronen aufweisen, die sich viele Stockwerke über dem Boden befinden, handelt es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um Douglasien. Douglasienbestände haben normalerweise einen starken Hauptbaum, der von kürzeren Bäumen umgeben ist, und dieser Hauptbaum wächst normalerweise aufrecht und stärker.

Die Douglasie benötigt einen Jahresniederschlag zwischen 610 und 3.400 mm, der hauptsächlich in den Wintermonaten fällt. Die Douglasie wächst in den ersten Jahren langsam und erst ab dem sechsten Jahr schneller. Auf Standorten, die für die Fichte zu trocken sind, kann die Douglasie meist besser gedeihen.

Vermehrung

Die Douglasie ist ein Nadelbaum, das heißt sie bildet keine Blüten, sondern kegelförmige Samenschoten. Wenn die Bedingungen günstig sind, verlassen die Samen die Hülse auf ihren „Flügeln“ und werden vom Wind fortgetragen.

Douglasien in alten Wäldern können bis zu 500 Jahre alt werden. Normalerweise beginnt ein 15 Jahre alter Baum zu fruchten, aber es kann bis zu 80 Jahre dauern, bis er seine volle Reife erreicht.

Rolle im Ökosystem

Die Samenschoten der Douglasie sind bei kleinen Säugetieren – Eichhörnchen, Streifenhörnchen und Mäusen – und Vögeln beliebt.

Der Saft der Douglasie ist auch ein Leckerbissen für Bären. (Bären sind in Deutschland zwar ausgerottet, wandern aber aus den Nachbarländern ein).

Die Douglasie hat ein dichtes Blattwerk, was sie zu einem idealen Zuhause für Vögel und Eulen macht.

Holzverwendung

Die Douglasie ist ein wertvoller Holzlieferant, der für Möbel, Bauwerke, Zäune und Fußböden verwendet wird. Das Holz ist härter und dauerhafter als das der Fichte.

In ihrer ursprünglichen Umgebung wird die Douglasie von den Ureinwohnern des amerikanischen Kontinents seit langem zum Bauen, für Korbflechtereien und als Heilmittel verwendet. Man sagt außerdem, dass sie Magenschmerzen, Kopfschmerzen, Rheuma und Erkältungen heilt.

Schwächepunkte der Douglasie in Deutschland

Der Baum ist zwar nicht anfällig für den Europäischen Fichtenborkenkäfer, kann aber befallen werden durch:

  • Herzfäulepilze
  • Lamellenwurzelfäule (Phellinus weirii)
  • Rostige Douglasienschütte (Rhabdocline pseudotsugae)
  • Feuerschwamm (Phellinus pini)
  • Hallimasche oder Honigpilze (Armillaria mellea)

Weitere Infos finden Sie unter Waldwissen.

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