Die Europäische Kommission (EK) hat kürzlich neue Richtlinien zu Baumpflanzaktionen zur Wiederaufforstung innerhalb der EU erlassen, um den Schutz, die Sanierung und die Widerstandsfähigkeit der Wälder innerhalb der EU angesichts der Klimaveränderung und deren Herausforderungen zu stärken.
Die Richtlinien zur biodiversitätsfreundlichen Aufforstung, Wiederaufforstung und Baumpflanzung der Europäischen Kommission enthalten eine Reihe praktischer Empfehlungen, um sowohl Behörden, Wald– und Landbesitzer, als auch Unternehmer und die Zivilbevölkerung dabei zu unterstützen, biodiversitätsfreundliche Aufforstung, Wiederaufforstung und Baumpflanzprojekte auf lokaler Ebene zu implementieren.
Es freut uns, dass die Ziele und Pläne für die Initiative Unsere Wälder gestalten – Zukunft schaffen von Mercer Holz mit der Vision und den Richtlinien der EK-konform sind.
Hervorzuheben ist vor allem Folgendes:
Sorgfältige Auswahl an Baumarten
Innerhalb der vergangenen zwanzig Jahren hat sich das Klima in Deutschland verändert. Unerwartet häufige und schwere Wetterereignisse haben die Widerstandsfähigkeit der deutschen Wälder geschwächt. Untersuchungen haben der Europäischen Kommission gezeigt, dass Europa von Wüstenbildung bedroht ist: Je nach Emissionsszenario könnten dem Bericht der Europäischen Kommission zufolge 31 bis 42 Prozent der europäischen Landfläche zu einer anderen ‚potenziellen natürlichen Vegetationszone‘ werden.
Dies bedeutet, dass wir bei der Auswahl von Bäumen für die Wiederaufforstung zum Umdenken aufgefordert sind. Für die Europäische Kommission liegt der Schlüssel zum Erfolg in der Auswahl der passenden Baumarten.
Ein natürlicher Wald besteht aus einer Vielzahl verschiedener Bäume – auf diese Weise stärkt die Natur die Artenvielfalt von Flora und Fauna in der Region. Derzeit bestehen unsere Wälder hauptsächlich aus Fichten, und diese Monokultur bereitet uns Sorgen.
Das Programm Unsere Wälder gestalten – Zukunft schaffen deckt sich mit der Empfehlung der Europäischen Kommission, Aufforstungen in Monokulturen zu vermeiden. Der Europäischen Kommission zufolge “verringern Bestände mit einer vielseitigen Arten- und Höhenstruktur die Risiken und erhöhen die biologische Vielfalt, während sie zugleich einen Kultur- und Erholungswert bieten“. Wenn diese Mischbestände als geschlossenes Ökosystem funktionieren und gedeihen, erhöht sich deren Resistenz gegen Krankheitserreger und die Widerstandsfähigkeit wird verbessert.
Es ist gut zu wissen, dass die Strategie unserer Initiative, einen Mix an standortangepassten Forstpflanzen zur Wiederaufforstung zur Verfügung zu stellen, in Einklang mit den neuen Richtlinien der EU steht! Im Laufe der nächsten Jahre werden wir Waldbesitzern in Deutschland Setzlinge verschiedener Baumarten anbieten.
Nur durch gemeinsame Anstrengungen kann der Kampf gewonnen werden
Laut der Europäischen Kommission ist Zusammenarbeit unumgänglich, um die durch Krankheiten zerstörten europäischen Waldgebiete erfolgreich wiederherzustellen. Insbesondere der gegenseitige Informations- und Erfahrungsaustausch sowie Kooperation aller Beteiligten kommt laut Europäischer Kommission höchste Bedeutung zu.
Die Initiative Unsere Wälder gestalten – Zukunft schaffen ist mehr als eine symbolische Geste. Das Programm hat sich zum Ziel gesetzt, mit Waldbesitzern, Förstern, Medien, Bildungsanbietern, Entscheidungsträgern, Öffentlichkeit und eNGOs zusammenzuarbeiten und seinen Beitrag zur Erhaltung der deutschen Wälder zu leisten.
Prognosen sind keine Vorhersagen
Eine Zeitmaschine wurde bisher noch nicht erfunden. Wir können im Augenblick schlichtweg nicht wissen, welche Handlungen oder Entscheidungen in der Zukunft erfolgreich sein werden. Wir können jedoch fundierte, datengestützte Entscheidungen treffen und proaktiv und vorbeugend Maßnahmen treffen.
Auch die Europäische Kommission betont in ihrem Report die gegebenen Unsicherheiten: “Die Details, der Zeitrahmen und die geographischen Ausmaße der Veränderungen, die stattfinden, sind nicht bekannt. Es ist beinahe unmöglich vorherzusehen, wie die Zusammensetzung, die Struktur, und vor allem die Produktivität der Ökosysteme der Wälder der Zukunft aussehen werden, die unsere jetzigen Wälder ablösen werden. Waldbesitzer und Forstwirte können sich nur teilweise auf Prognosen und Lösungen, die sich bisher bewährt haben, verlassen.“
Dies spiegelt auch unsere eigenen Untersuchungen und Empfindungen wider. Wir werden angesichts der Krise, in der sich die deutschen Wälder befinden, nicht ‘abwarten und Tee trinken‘. Wir werden proaktiv handeln und Lösungsansätze wählen, die wissenschaftlich fundiert sind und durch die Erfahrung der Waldbesitzer gestützt werden.
“Wir benötigen die Hilfe von allen, um die Lungen Europas zu heilen. Die heutigen Richtlinien werden dabei helfen, zwei Ziele zu erreichen – auf der einen Seite, dass wir unsere Primärwälder und altbestehende Wälder schützen, und auf der anderen, dass wir die Anzahl und Qualität der Wälder erhöhen, indem wir das Prinzip ‘den richtigen Baum an der richtigen Stelle’ verfolgen. Das Pflanzen von Bäumen kann den Gemeinschaftssinn stärken und wird es Generationen von Europäern erlauben, das grüne Erbe über Jahre hinweg genießen zu können.“
-EU-Kommissar für Umwelt, Meere und Fischerei, Virginijus Sinkevičius